Beim Masterlehrgang Positive Leadership and Strategy am angesehenen Instituto de Empresa in Madrid unterrichtete ich (Doktor der Philosophie) während sieben Jahren (2013-2020) modular eine Klasse von rund 20 Führungskräften aus der ganzen Welt in Yoga. Die Studentinnen und Studenten dieses Lehrgangs absolvierten ein konzentriertes Programm, das sie im Selbststudium zu Hause vertiefen und in regelmässig abzuliefernden reflective papers aufzuarbeiten hatten.
In den letzten Jahren haben viele Unternehmen gemerkt, dass eine regelmässige, angemessene Yogapraxis zu einem besseren Arbeitsklima, zu mehr Gesundheit bei ihren Mitarbeitern und zu deutlich höherer Leistungsfähigkeit und Effizienz verhilft.
Auf Anfrage und in Absprache bin ich bereit, meine Yoga-Erfahrung und mein -wissen auf Führungsebene gezielt und konzentriert auch in hiesige Unternehmen zu tragen.
Hier ein paar Auszüge aus der Einleitung meines Madrider Syllabus:
Bei der Arbeit sind wir es gewohnt, unseren Körper zu negieren. Er soll funktionieren und gehorchen, möglichst effizient, laut- und reibungslos. Am besten wäre er oftmals gar nicht vorhanden oder am liebsten einfach das möglichst elegante Reittier unseres Kopfes. Jedenfalls gehen wir mit ihm – relativ unbewusst – wie ein solches um: Wir füttern, putzen und pflegen ihn wie ein Reittier, den erforderlichen Umständen entsprechend. In Tat und Wahrheit lassen wir ihn ständig unter uns dahertrotten, ganz gut dressiert, bisweilen auch etwas trainiert und hie und da sogar schön geschniegelt.
Unser Körper ist freilich, obwohl wir ihn im professionellen Leben oftmals gar nicht zu brauchen scheinen, immer da, als Ganzes. Und natürlich geht nichts ohne ihn. Kein Schritt, kein Augenaufschlag, kein einziger Mausklick ist ohne ihn möglich, geschweige denn die Einnahme einer führenden Position. Unser Körper ist stets präsent, und er kann, im Gegensatz zum Denken, nicht lügen. Er sagt uns immer klar und deutlich, wo seine Grenzen sind, und er signalisiert kraftvoll, wenn es ihm (an irgendeiner Stelle oder im Ganzen) nicht gut geht.
Und nicht bloss das: Die Art und Weise, wie wir mit unserem Körper umgehen, wie wir ihn bewegen, was für Körperhaltungen wir einnehmen: all das prägt unsere Gedanken- und Gefühlswelten und damit unsere Sicht auf die äussere Welt, auf die anderen und auf die vor uns liegenden Aufgaben. Umgekehrt prägen uns unsere Gedanken und Gefühle, und sie schreiben sich als Muster auch unmerklich in unsere Körper ein, von Kindsbeinen an. Und je älter wir werden, desto stärker werden diese Einschreibungen spür- und sichtbar.
Wollen wir positiv führen, ist es ratsam, damit zunächst bei uns selbst, bei der bewussten Führung unseres eigenen Körpers anzufangen. Wenn wir diesen über konkrete Übungen empirisch auskundschaften und ihn dabei auch ein Stück weit öffnen, werden wir, wie nebenbei, die Funktionsweisen unseres Geistes und seine Konditionierungen besser kennen lernen. Unser Denken und unser Fühlen werden sich unwillkürlich öffnen. Wir werden zu autonomeren, da selbst-bewussteren Individuen und Entscheidungsträgern.
Indem wir uns unserer individuellen Körper- und auch unserer Atemmuster gewahr werden, können wir die Ränder und Rahmen unserer Wahrnehmung erkennen und vermögen so, unsere Gedanken- und Gefühlsmuster unwillkürlich zu erweitern. Mit Hilfe gezielter Techniken und genauer, wertneutraler Beobachtung können wir sogar anfangen, diese Schritt für Schritt aufzulösen. Damit setzen wir blockierte Energien frei, werden zugleich gesünder, energetischer und gelassener, kreativer und entscheidungsfreudiger, freundlicher und vertrauensvoller. mens sana in corpore sano.
In erster Linie wird es darum gehen, ein geschärftes Bewusstsein für die teils willkürlichen, grösstenteils jedoch unwillkürlichen äusseren und inneren Bewegungen von Körper, Atem und Geist zu schaffen und sie nach und nach zu beeinflussen und zu steuern. Faktisch werden wir uns mit der Weitung der Wirbelsäule in alle Richtungen – dem Behälter der Fortsetzung des zentralen Nervensystems –, mit der Öffnung der Hüften und Schultern, mit der Vergrösserung der Herz-Lungen-Kapazität und mit den wichtigsten geistig-seelischen Bewegungen in uns und mit deren Voraussetzungen auseinandersetzen.
Dieser Kurs geht ans Fundament jeglicher Form von Leadership. Wir werden den Blick nach innen wenden und rasch zu sämtlichen unserer persönlichen Muster vorstossen. Dazu werden wir uns der kraftvollsten und der wirkungsmächtigen Techniken der ältesten aller Körper- und Bewusstseinswissenschaften bedienen: dem Yoga.
Sie werden im Laufe dieses Lehrgangs mit hocheffizienten Techniken vertraut gemacht, mit denen Sie in einer gewöhnlichen Yogaklasse nicht in Berührung kommen, und die Sie für sich praktisch in Ihrem Lebens- und Business-Alltag anwenden können.